Herz-Kreislauf-Checks: Früherkennung und Prävention

Die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems ist entscheidend für unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks spielen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung und Prävention von Herzkrankheiten. In diesem Artikel erfahren Sie, was Herz-Kreislauf-Checks sind, welche Untersuchungen dazugehören und warum sie so wichtig sind.

Auf einen Blick

  • Ziel: Früherkennung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Wichtige Untersuchungen: Anamnese, körperliche Untersuchung, Blutdruckmessung, Blutuntersuchung, EKG, Belastungs-EKG, Echokardiographie, spezialisierte Tests wie Langzeit-EKG und Kardio-MRT
  • Symptome: Herzklopfen, Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel, Schwellungen in den Beinen
  • Risikofaktoren: Familiäre Vorbelastung, Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Bewegungsmangel
  • Empfehlungen: Regelmäßige Checks ab 35 Jahren, bei Risikofaktoren auch früher
  • Behandlung: Lebensstiländerungen, medikamentöse Therapie, interventionelle Maßnahmen

Herz-Kreislauf-Checks

Was sind Herz-Kreislauf-Checks?

Herz-Kreislauf-Checks sind medizinische Untersuchungen, die darauf abzielen, den Zustand Ihres Herz-Kreislauf-Systems zu überprüfen. Diese Checks helfen, mögliche Herzprobleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zur Prävention und Behandlung einzuleiten.

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Unsere Check-Up-Untersuchungen im Rahmen von Herz-Kreislauf-Checks führen wir mit modernsten Geräten und in Top-Qualität durch. Unsere erfahrenen Radiologen führen ein Vorgespräch durch und besprechen mit jedem Patienten direkt im Anschluss ausführlich das Ergebnis der Untersuchung.

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Warum sind Herz-Kreislauf-Checks wichtig?

In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine der häufigsten Todesursachen. Laut dem Bundesgesundheitsministerium umfasst der „Check-up 35“ Untersuchungen zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen. Diese Checks sind ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre kostenlos verfügbar. Regelmäßige Checks helfen, Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Welche Symptome deuten auf Herz-Kreislauf-Probleme hin?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen können sich durch verschiedene Symptome äußern, darunter:

  • Herzklopfen oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Atemnot, besonders bei körperlicher Anstrengung
  • Schmerzen oder Druck in der Brust
  • Schwindel oder Ohnmachtsanfälle
  • Schwellungen in den Beinen, Knöcheln oder Füßen

Wann ist die Herz-Kreislauf-Vorsorge ratsam?

Die Herz-Kreislauf-Vorsorge ist besonders ratsam für Personen ab 35 Jahren, da das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit zunehmendem Alter steigt. Menschen mit bestimmten Risikofaktoren sollten jedoch bereits früher mit regelmäßigen Checks beginnen. Zu diesen Risikofaktoren gehören:

  • Familiäre Vorbelastung: Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie.
  • Rauchen: Aktives oder ehemaliges Rauchen.
  • Übergewicht: Ein hoher Body-Mass-Index (BMI).
  • Bluthochdruck: Chronisch hoher Blutdruck.
  • Diabetes: Vorhandensein von Diabetes mellitus.
  • Hohe Cholesterinwerte: Erhöhte LDL-Cholesterinwerte.
  • Bewegungsmangel: Geringe körperliche Aktivität.

Personen mit diesen Risikofaktoren sollten bereits ab einem jüngeren Alter regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks in Erwägung ziehen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Wer sollte einen Herz-Kreislauf-Checkup durchführen?

Ein Herz-Kreislauf-Check sollte von einem qualifizierten Arzt durchgeführt werden, in der Regel von einem Allgemeinmediziner oder einem Kardiologen. Diese Fachärzte sind in der Lage, umfassende Untersuchungen durchzuführen und die Ergebnisse korrekt zu interpretieren. Falls notwendig, können sie weitere spezialisierte Tests anordnen und entsprechende Behandlungen einleiten.

Wie wird ein Herz-Kreislauf-Check durchgeführt?

Ein Herz-Kreislauf-Check umfasst verschiedene Untersuchungen und Tests, um den Zustand Ihres Herz-Kreislauf-Systems umfassend zu bewerten. Der Check wird typischerweise in mehreren Schritten durchgeführt:

1. Anamnese

In einem ausführlichen Gespräch mit Ihrem Arzt werden Ihre Krankengeschichte und mögliche Risikofaktoren erhoben. Dazu gehören Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten, familiären Vorbelastungen, früheren Erkrankungen und aktuellen Beschwerden. Dieses Gespräch hilft dem Arzt, ein vollständiges Bild Ihrer Gesundheit zu bekommen und individuelle Risikofaktoren zu identifizieren.

2. Körperliche Untersuchung

Der Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, bei der insbesondere Herz und Lunge abgehört werden. Hierbei achtet er auf unregelmäßige Herzgeräusche, Atemgeräusche und andere Anzeichen, die auf Herz- oder Lungenprobleme hindeuten könnten.

3. Blutdruckmessung

Die Blutdruckmessung ist ein wesentlicher Bestandteil des Herz-Kreislauf-Checks. Ein hoher Blutdruck (Hypertonie) kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Der Blutdruck wird in Ruhe gemessen und gegebenenfalls mehrmals überprüft, um genaue Werte zu erhalten.

4. Blutuntersuchung

Eine Blutprobe wird entnommen, um verschiedene Parameter zu überprüfen, darunter:

  • Cholesterinwerte: Gesamtcholesterin, LDL (Low-Density-Lipoprotein), HDL (High-Density-Lipoprotein) und Triglyceride.
  • Blutzuckerwerte: Nüchternblutzucker oder HbA1c-Wert zur Erkennung von Diabetes oder Prädiabetes.
  • Nierenfunktion: Kreatinin- und Elektrolytwerte zur Beurteilung der Nierenfunktion.

5. Elektrokardiogramm (EKG)

Ein Elektrokardiogramm (EKG) misst die elektrische Aktivität des Herzens und kann Hinweise auf Herzrhythmusstörungen, Durchblutungsstörungen des Herzens oder andere Herzprobleme liefern. Das EKG wird in Ruhe durchgeführt, um den Basiszustand des Herzens zu beurteilen.

6. Belastungs-EKG

Bei einem Belastungs-EKG wird die Herzfunktion unter körperlicher Belastung untersucht. Dies erfolgt meist auf einem Laufband oder einem Fahrradergometer. Der Arzt kann dabei feststellen, wie das Herz auf körperliche Anstrengung reagiert und ob es zu Durchblutungsstörungen kommt, die auf eine koronare Herzkrankheit hinweisen könnten.

7. Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie)

Die Echokardiographie ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Sie ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Herzstruktur und der Herzfunktion. Der Arzt kann hierdurch die Größe und Form des Herzens, die Funktion der Herzklappen und die Pumpfunktion des Herzens beurteilen. Diese Untersuchung ist besonders hilfreich, um strukturelle Anomalien und Herzklappenerkrankungen zu erkennen.

8. Weitere spezialisierte Tests

Abhängig von den Ergebnissen der vorherigen Untersuchungen können weitere spezialisierte Tests notwendig sein. Dazu gehören:

  • Langzeit-EKG (Holter-Monitoring): Überwachung der Herzaktivität über 24 Stunden oder länger.
  • Kardio-MRT: Detaillierte Darstellung des Herzens mittels Magnetresonanztomographie.
  • Koronarangiographie: Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefäße nach Injektion eines Kontrastmittels.

Diese umfassenden Untersuchungen ermöglichen es, ein genaues Bild des Herz-Kreislauf-Systems zu erhalten und gezielte Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu ergreifen.

Wichtig zu wissen:
  • Regelmäßigkeit: Für Personen ohne bekannte Risikofaktoren wird ein Herz-Kreislauf-Check ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre empfohlen. Personen mit Risikofaktoren oder bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten häufiger untersucht werden.
  • Individuelle Anpassung: Der Umfang und die Häufigkeit der Untersuchungen können je nach individueller Gesundheitslage variieren. Es ist wichtig, den Check-up mit dem behandelnden Arzt zu besprechen und individuell anzupassen.

Welche Vorteile bieten regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks?

Regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die langfristig zu einer besseren Gesundheit und Lebensqualität beitragen können:

  • Früherkennung von Erkrankungen: Durch regelmäßige Untersuchungen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem frühen Stadium erkannt werden, wenn sie noch besser behandelbar sind.
  • Risikofaktorenmanagement: Die Identifikation und Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte und Diabetes können das Auftreten schwerwiegender Herzprobleme verhindern.
  • Individuelle Behandlungsstrategien: Regelmäßige Checks ermöglichen es dem Arzt, individuelle Behandlungspläne zu erstellen und anzupassen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
  • Vermeidung von Komplikationen: Durch die kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Behandlung können Komplikationen wie Herzinfarkte und Schlaganfälle vermieden werden.
  • Steigerung der Lebensqualität: Patienten, die ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit regelmäßig überwachen lassen, können durch rechtzeitige Interventionen ihre Lebensqualität verbessern und ihre Lebenserwartung erhöhen.

Auch ergab eine Studie, dass die Teilnehmer an Gesundheitschecks in den folgenden sechs Jahren eine Verringerung des Body-Mass-Index (BMI), des systolischen Blutdrucks und der Raucherquote zeigten, was auf die Bedeutung von Interventionen zur Risikominderung hinweist.

Auch wurde in einer Studie herausgefunden, dass systematische jährliche Check-ups für asymptomatische Personen keine Vorteile in Bezug auf Morbidität und Mortalität bieten und das Risiko falsch positiver Ergebnisse erheblich ist. Dagegen zeigen Check-ups beim eigenen Hausarzt gesundheitliche Vorteile, da sie die kardiovaskulären Risikofaktoren signifikant verbessern können.

Wichtig zu wissen:

Präventive Maßnahmen: Neben den Untersuchungen können Ärzte präventive Maßnahmen empfehlen, wie z.B. Änderungen der Ernährungsgewohnheiten, Steigerung der körperlichen Aktivität oder Raucherentwöhnung, um das Herz-Kreislauf-Risiko zu senken.

Wie sieht die Nachsorge bei auffälligen Ergebnissen aus?

Die Nachsorge bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist entscheidend, um die Gesundheit des Patienten kontinuierlich zu überwachen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Nach der Diagnose einer Herz-Kreislauf-Erkrankung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen. Diese umfassen:

  • Regelmäßige Arztbesuche: Um den Verlauf der Krankheit zu überwachen und die Wirksamkeit der Behandlung zu überprüfen.
  • Blutdruckkontrollen: Häufige Messungen, um sicherzustellen, dass der Blutdruck im optimalen Bereich bleibt.
  • Blutuntersuchungen: Zur Überwachung von Cholesterin- und Blutzuckerwerten.
  • Medikamentenanpassungen: Der Arzt kann die Medikation anpassen, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.
  • Lebensstilberatung: Unterstützung und Beratung zu Ernährung, Bewegung und anderen gesundheitsfördernden Maßnahmen.

Ein wesentlicher Bestandteil der Nachsorge ist die Patientenschulung, damit die Betroffenen ihre Krankheit besser verstehen und aktiv an der Behandlung mitwirken können. Regelmäßige Bewegung und eine herzgesunde Ernährung sind ebenfalls Schlüsselelemente der Nachsorge.

Wichtig zu wissen:

Bei festgestellten Auffälligkeiten sind weiterführende Untersuchungen und regelmäßige Nachsorgetermine notwendig, um die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems kontinuierlich zu überwachen und rechtzeitig einzugreifen.

Zusammenfassung

Herz-Kreislauf-Checks sind entscheidend für die Früherkennung und Prävention von Herzkrankheiten. Durch regelmäßige Untersuchungen können Risikofaktoren und frühe Anzeichen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens kann dabei besonders detaillierte Informationen liefern. Mit der richtigen Vorsorge und Behandlung können die Prognose und die Lebensqualität erheblich verbessert werden.

Denken Sie daran, bei jeglichen gesundheitlichen Bedenken immer einen Arzt zu konsultieren und regelmäßige Herz-Kreislauf-Checks in Ihren Gesundheitsplan aufzunehmen.

Quellen

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  3. MEOClinic. Herz-Kreislauf-Vorsorge. Verfügbar unter: https://www.meoclinic.de/fachgebiete/kardiologie/herz-kreislauf-vorsorge/#:~:text=In%20Deutschland%20wird%20die%20Herz,alle%20f%C3%BCnf%20Jahre%20wiederholt%20werden.
  4. Bundesgesundheitsministerium. Check-up. Verfügbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/checkup
  5. Ratgeber Herzinsuffizienz. Herzuntersuchungen. Verfügbar unter: https://www.ratgeber-herzinsuffizienz.de/erkennen/herzuntersuchungen
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  7. Chmiel, C. (2021). [Sensible Check-up examinations in general practice – General aspects with a focus on cardiovascular risk].. Therapeutische Umschau. Revue therapeutique, 78 2, 105-110 . https://doi.org/10.1024/0040-5930/a001245.

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