Therapie der Osteoporose: Ein umfassender Überblick

Unter einer Osteoporose versteht man eine weit verbreitete Knochenerkrankung, die mit einer Verminderung der Dichte und folglich auch der Stabilität der Knochensubstanz einhergeht. Dies führt bei Betroffenen zu einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen. Dieser Artikel bietet einen Einblick in die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten einer Osteoporose, wobei sowohl auf die Basismaßnahmen, als auch auf spezifische Behandlungsoptionen eingegangen wird.

Auf einen Blick

  • Eine Osteoporose stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für die Knochengesundheit dar. Das Krankheitsbild geht aufgrund einer verminderten Knochendichte mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche bei Betroffenen einher.
  • Die Behandlung einer Osteoporose zielt darauf ab, den Knochenverlust zu minimieren und Knochenbrüche vorzubeugen. Während Basismaßnahmen in jedem Fall erfolgen sollten, ist eine spezifische Therapie in Abhängigkeit vom individuellen Risikoprofil abzuwägen.
  • Die Basismaßnahmen im Rahmen einer Osteoporose umfassen eine Ernährungsanpassung, vermehrte körperliche Betätigung und eine Lebensstilumstellung zur Minimierung von Risikofaktoren.
  • Zu den spezifischen Therapiemaßnahmen gehören Medikamente, die den Knochenabbau verlangsamen bzw. den Knochenaufbau fördern. Hierzu zählen unter anderem Bisphosphonate, RANKL-Antikörper, Parathormon-Analoga, wie auch selektive Östrogenrezeptormodulatoren.

Was ist eine Osteoporose?

Eine Osteoporose (auch Knochenschwund genannt) ist gekennzeichnet durch eine verringerte Dichte der Knochenstruktur und betrifft das Knochenskelett ganzheitlich, womit sie zu den systemischen Erkrankungen zählt. Dabei führt ein anhaltendes Ungleichgewicht zwischen dem Knochenabbau und seiner Neubildung zu einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen. Dies geschieht unter dem Einfluss von genetischen, biologischen und umweltbedingten Faktoren und setzt Betroffene einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche, selbst bei geringer Belastung aus. Oft fällt eine Osteoporose erst über einen stattgehabten Knochenbruch auf, wobei dann insbesondere die Hüfte, Wirbelsäule und Handgelenke gefährdet sind.

Wichtig zu wissen:

Die Diagnosesicherung einer Osteoporose basiert auf einer Messung der Knochendichte an unterschiedlichen Stellen des Körpers. Diese erfolgt vorrangig mittels der sogenannten Dual-Energie-Röntgenabsorptiometrie (DXA). Die Messungen helfen dabei das individuelle Risiko in Bezug auf zukünftige Knochenbrüche zu beurteilen und die Behandlung somit anzupassen.

Wie wird eine Osteoporose behandelt?

Die Behandlung der Osteoporose zielt darauf ab Knochenbrüche zu verhindern, den Verlust der Knochenmasse zu minimieren und die Schmerzen bei Betroffenen zu kontrollieren. Darüber wird ein entscheidender Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen genommen. In jedem Fall werden Basismaßnahmen empfohlen, wohingegen spezifischere Therapievarianten situationsabhängig infrage kommen.

Zu den Basismaßnahmen im Rahmen einer Osteoporosebehandlung gehört:

  • eine ausgewogene Ernährung, wobei insbesondere auf eine ausreichende Zufuhr an Kalzium und Vitamin D (z.B. durch Vitamin D Tropfen) bei Mangelzuständen geachtet werden sollte
  • regelmäßige körperliche Aktivität
  • eine Sturzprävention, sowie
  • der Verzicht auf Nikotin- und übermäßigen Alkoholkonsum, da beide bedeutsame Risikofaktoren darstellen.

Währenddessen umfasst die spezifische Therapie medikamentöse Ansätze und richtet sich nach dem individuellen Risikoprofil der Betroffenen. Diese wird in Betracht gezogen, wenn ein besonders hohes Risiko für Knochenbrüche besteht, insbesondere nachdem andere Therapieoptionen bereits ausgeschöpft wurden. Auch bei Betroffenen, die bereits Knochenbrüche erlitten haben, kommt eine medikamentöse Therapie infrage.

Welche Medikamente werden zur Behandlung einer Osteoporose eingesetzt?

Die Medikamente, die einer Osteoporose entgegenwirken, können ihre Wirkung über zwei Wege entfalten. Zum einen stehen antiresorptive Mittel zur Verfügung, die den Knochenabbau verlangsamen. Andererseits kommen auch osteoanabole Substanzen zum Einsatz, die den Knochenaufbau fördern. Zu den häufig eingesetzten Medikamentenklassen gehören:

  • Bisphosphonate (z.B. Alendronat, Risedronat)
  • RANKL-Antikörper (z.B. Denosumab), die gegen ein Protein (RANKL) gerichtet sind, welches einen entscheidenden Einfluss auf den Knochenabbau hat
  • selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERMs) wie z.B. Raloxifen, die ihre Wirkung über Östrogenrezeptoren vermitteln, sowie
  • Parathormon-Analoga (z.B. Teriparatid), die dem aktiven Teil des Nebensschilddrüsenhormons (Parathormon) gleichen.

Wie helfen antiresorptive Mittel bei einer Osteoporose?

Antiresorptive Substanzen, wie Bisphosphonate und RANKL-Antikörper, reduzieren den Knochenabbau, indem sie die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) hemmen. Hierdurch wird der Knochenverlust verlangsamt und das Risiko von Brüchen verringert.

Wie helfen osteoanabole Mittel bei einer Osteoporose?

Osteoanabole Mittel, wie Parathormon-Analoga, fördern den Knochenaufbau, indem sie die knochenbildenden Zellen (Osteoblasten) stimulieren. Dies führt zu einer Zunahme der Knochenmasse und einer verbesserten Knochenstabilität.

Wichtig zu wissen:

Die Therapie einer Osteoporose kann wie alle medikamentösen Therapien mit Nebenwirkungen verbunden sein. Diese können mild sein (z.B. Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschmerzen), aber auch bis hin zu schwerwiegenden Komplikationen reichen. So kann es beispielsweise bei der Einnahme von Bisphosphonaten zu einem Zelluntergang im Bereich des Kiefers (Kiefernekrose) kommen. Dies unterstreicht, weshalb die Entscheidung für eine spezifische Therapie immer individuell und unter Abwägung aller Risiken und Vorteile erfolgen sollte.

Zusammenfassung

Die Osteoporose ist eine ernstzunehmende Bedrohung für die Knochengesundheit, da es ohne eine adäquate Behandlung zu einer zunehmenden Verringerung der Knochendichte kommt. Die Behandlung kann dazu beitragen, das Voranschreiten des Knochenverlusts zu verlangsamen, das Risiko von Brüchen zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Neben Basismaßnahmen, die Lebensstiländerungen, körperliche Betätigung und eine Ernährungsanpassung umfassen, spielen medikamentöse Ansätze eine zentrale Rolle in der spezifischen Behandlung der Osteoporose. Dabei kommen sowohl antiresorptive Mittel (Bisphophonate, RANKL-Antikörper) infrage, die den Knochenabbau reduzieren, als auch osteoanabole Substanzen (Parathormon-Analoga), die den Knochenaufbau fördern. Die Auswahl der geeigneten Substanz ist dabei stets von dem individuellen Risikoprofil der Betroffenen abhängig.

Quellen