Früherkennung von Krebs: Warum sind regelmäßige Gesundheitschecks wichtig?

Früherkennung kann Leben retten – dies gilt insbesondere bei Krebserkrankungen. Regelmäßige Gesundheitschecks sind unerlässlich, um Krebs in einem frühen Stadium zu entdecken und die Behandlungschancen zu verbessern. In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Früherkennung von Krebs so wichtig ist und wie regelmäßige Screenings helfen können, Ihre Gesundheit zu schützen.

Was ist Früherkennung von Krebs?

Früherkennung von Krebs bezeichnet das Aufspüren von Krebs oder Krebsvorstufen, bevor Symptome auftreten. Diese präventiven Maßnahmen können dazu beitragen, Krebs in einem Stadium zu entdecken, in dem die Behandlung am effektivsten ist. Regelmäßige Gesundheitschecks und spezifische Screening-Tests sind hierbei entscheidend.

Wie entstehen Krebserkrankungen und warum ist Früherkennung wichtig?

Krebserkrankungen entstehen durch unkontrolliertes Zellwachstum, das zu Tumoren führen kann. In frühen Stadien sind diese Tumoren oft kleiner und haben sich noch nicht auf andere Körperteile ausgebreitet. Durch die Früherkennung kann Krebs rechtzeitig behandelt werden, was die Heilungschancen erheblich erhöht und die Notwendigkeit intensiver Behandlungen wie Chemotherapie verringern kann.

Welche Screening-Verfahren gibt es?

Arten von Screening-Tests existieren

Es gibt verschiedene Arten von Screening-Tests, die zur Früherkennung von Krebs eingesetzt werden:

Körperliche Untersuchung

Eine körperliche Untersuchung und Anamnese umfassen die Untersuchung des Körpers auf allgemeine Gesundheitszeichen und auf Hinweise auf Erkrankungen, wie Knoten oder andere ungewöhnliche Anzeichen. Zusätzlich wird eine Anamnese der Gesundheitsgewohnheiten und früheren Erkrankungen und Behandlungen des Patienten erstellt.

Laboruntersuchungen

Laboruntersuchungen sind medizinische Verfahren, bei denen Proben von Gewebe, Blut, Urin oder anderen Substanzen im Körper getestet werden. Diese Tests können Anomalien aufzeigen, die auf Krebs hinweisen könnten.

Bildgebende Verfahren

Bildgebende Verfahren erstellen Bilder von Bereichen im Körperinneren. Zu diesen Verfahren gehören Röntgenaufnahmen, Ultraschall, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Bilder helfen Ärzten, Tumore und andere Anomalien zu erkennen.

Genetische Tests

Genetische Tests analysieren Zellen oder Gewebe, um Veränderungen in Genen oder Chromosomen zu erkennen. Diese Veränderungen können ein Hinweis darauf sein, dass eine Person eine spezifische Krankheit hat oder ein erhöhtes Risiko dafür besteht.

Welche Screening-Verfahren gibt es bei verschiedenen Krebsformen?

Brustkrebs

Mammographie

Die Mammographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, die zur Früherkennung von Brustkrebs eingesetzt wird. Frauen ab 40 Jahren wird empfohlen, regelmäßig Mammographien durchführen zu lassen. Die Mammographie kann kleine Tumoren erkennen, bevor sie tastbar sind, und somit eine frühzeitige Behandlung ermöglichen.

Vorteile:

• Hohe Sensitivität für die Erkennung kleiner Tumoren.
• Reduziert die Brustkrebssterblichkeit durch frühzeitige Diagnose.

Nachteile:

• Kann falsch-positive Ergebnisse liefern, die zu unnötigen weiteren Tests führen.
• Strahlenbelastung, wenn auch gering.

Darmkrebs

Koloskopie

Die Koloskopie dient der Früherkennung von Darmkrebs. Sie wird typischerweise ab dem 50. Lebensjahr empfohlen, kann aber bei familiärer Vorbelastung früher beginnen. Während der Koloskopie kann der Arzt Polypen oder andere abnormale Wucherungen im Darm entdecken und entfernen.

Vorteile:

• Hohe Genauigkeit bei der Erkennung und Entfernung von Polypen.
• Kann Darmkrebs verhindern, indem präkanzeröse Polypen entfernt werden.

Nachteile:

• Invasives Verfahren, das eine Sedierung erfordert.
• Geringes Risiko von Komplikationen wie Darmperforation.

Stuhltests

Es gibt verschiedene Stuhltests wie den Fäkal-okkulter-Blut-Test (FOBT) und den immunochemischen Stuhltest (FIT), die auf verstecktes Blut im Stuhl testen, ein mögliches Anzeichen für Darmkrebs.

Vorteile:

• Nicht-invasiv und einfach durchzuführen.
• Kann zu Hause gemacht werden.

Nachteile:

• Geringere Sensitivität im Vergleich zur Koloskopie.
• Positive Ergebnisse erfordern eine Nachfolge-Koloskopie.

Gebärmutterhalskrebs

Pap-Test

Der Pap-Test, auch Pap-Abstrich genannt, dient der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Frauen sollten diesen Test regelmäßig ab dem 21. Lebensjahr durchführen lassen. Der Test untersucht Zellen aus dem Gebärmutterhals auf abnormale Veränderungen.

Vorteile:

• Effektiv bei der Erkennung von präkanzerösen Veränderungen.
• Reduziert die Inzidenz und Mortalität von Gebärmutterhalskrebs.

Nachteile:

• Falsch-negative Ergebnisse sind möglich.
• Kann zu Unbehagen führen.

HPV-Test

Der HPV-Test erkennt das Vorhandensein von humanen Papillomaviren (HPV), die Gebärmutterhalskrebs verursachen können. Oft wird er in Kombination mit dem Pap-Test durchgeführt.

Vorteile:

• Hohe Sensitivität bei der Erkennung von Hochrisiko-HPV-Stämmen.
• Kann frühzeitig Veränderungen identifizieren.

Nachteile:

• Kann zu unnötigen Ängsten führen, wenn eine HPV-Infektion festgestellt wird, die sich von selbst klären könnte.

Prostatakrebs

PSA-Test

Der PSA-Test misst den Gehalt des prostataspezifischen Antigens im Blut und wird zur Früherkennung von Prostatakrebs eingesetzt. Männer ab 50 Jahren sollten diesen Test in Erwägung ziehen.

Vorteile:

• Kann erhöhte PSA-Werte identifizieren, die auf Prostatakrebs hinweisen könnten.
• Einfacher Bluttest.

Nachteile:

• Kann zu falsch-positiven Ergebnissen führen und unnötige Biopsien nach sich ziehen.
• PSA-Werte können auch bei anderen Prostataerkrankungen erhöht sein.

Lungenkrebs

Niedrigdosis-CT

Das Niedrigdosis-CT (LDCT) wird für die Früherkennung von Lungenkrebs bei Personen mit hohem Risiko (z.B. langjährige Raucher) empfohlen. Es handelt sich um eine spezielle Form der Computertomographie, die geringere Strahlendosen verwendet.

Vorteile:

• Kann kleine Tumoren erkennen, bevor Symptome auftreten.
• Reduziert die Lungenkrebssterblichkeit bei Hochrisikopersonen.

Nachteile:

• Strahlenexposition, obwohl geringer als bei konventionellen CTs.
• Kann falsch-positive Ergebnisse liefern.

Hautkrebs

Hautuntersuchung

Regelmäßige Hautuntersuchungen durch einen Dermatologen können helfen, Hautkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen. Dies beinhaltet die visuelle Inspektion der Haut auf ungewöhnliche Muttermale oder Läsionen.

Vorteile:

• Nicht-invasiv und einfach durchzuführen.
• Kann verschiedene Arten von Hautkrebs frühzeitig erkennen.

Nachteile:

• Subjektive Beurteilung durch den Arzt.
• Kann zu unnötigen Biopsien führen.

Was geschieht nach einem Krebs-Screening?

Nach einem Krebs-Screening können mehrere Schritte folgen, abhängig von den Ergebnissen:

• Normale Ergebnisse: Wenn keine Anomalien gefunden werden, wird empfohlen, das nächste regelmäßige Screening gemäß den Richtlinien fortzusetzen.
• Abnormale Ergebnisse: Wenn Anomalien entdeckt werden, können zusätzliche Tests oder Untersuchungen erforderlich sein, um festzustellen, ob es sich um Krebs handelt. Dazu können Biopsien, weiterführende bildgebende Verfahren oder Labortests gehören.
• Überwachung: Bei bestimmten abnormen Befunden, die nicht sofort besorgniserregend sind, kann eine engmaschige Überwachung und regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig sein, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Was sind die Vorteile von Krebsscreenings?

Krebsscreenings bieten mehrere wichtige Vorteile:

• Frühzeitige Erkennung: Krebs kann in einem frühen Stadium erkannt werden, wenn er am besten behandelbar ist.
• Verbesserte Überlebenschancen: Früherkennung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Behandlung und Heilung.
• Reduzierte Behandlungskosten: Früh entdeckter Krebs erfordert in der Regel weniger umfangreiche und kostspielige Behandlungen.
• Prävention: Durch das Erkennen und Entfernen präkanzeröser Läsionen kann die Entstehung von Krebs verhindert werden.
• Beruhigung: Regelmäßige Screenings können helfen, Ängste zu reduzieren, indem sie Gewissheit über den Gesundheitszustand bieten.

In einer Studie wurde untersucht, dass regelmäßige Gesundheitschecks die Früherkennung von Brust- und Darmkrebs fördern können. Die Untersuchung ergab, dass bei Teilnehmern der Gesundheitschecks Brustkrebs in einem frühen Stadium bei 71% der Fälle entdeckt wurde, was deutlich höher war als der Durchschnitt von 33%.

Eine weitere Studie zeigte, dass kombinierte Vorsorgeuntersuchungen und gezielte Nachsorge bei hohem Krebsrisiko kosteneffektiv zur Früherkennung von bösartigen Tumoren beitragen können. Dies beinhaltete spezielle Tests und Überweisungen zu Fachärzten, was zu einer höheren Entdeckungsrate von Krebs führte.

Wer sollte zur Krebsvorsorge gehen?

Jeder Mensch sollte sich mit der Thematik der Krebsvorsorge auseinandersetzen. Bestimmte Gruppen haben jedoch ein höheres Risiko und sollten besonders aufmerksam sein:

• Personen über 50 Jahre: Das Risiko für viele Krebsarten steigt mit dem Alter, daher sind regelmäßige Screenings in dieser Altersgruppe besonders wichtig.
• Personen mit familiärer Vorbelastung: Wenn in Ihrer Familie Krebserkrankungen aufgetreten sind, besteht möglicherweise ein höheres Risiko, und es sind häufigere und frühere Screenings ratsam.
• Raucher und ehemalige Raucher: Besonders bei Lungenkrebs sind regelmäßige Screenings für Raucher und ehemalige Raucher entscheidend.
• Personen mit bestimmten Vorerkrankungen: Menschen mit chronischen Erkrankungen oder bestimmten Vorerkrankungen können ein höheres Krebsrisiko haben.
• Frauen ab 21 Jahren: Frauen sollten ab 21 Jahren regelmäßige Pap-Tests und HPV-Tests zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs in Anspruch nehmen.
• Männer ab 50 Jahren: Männer sollten ab 50 Jahren den PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs in Erwägung ziehen.

Wie erfolgt eine MRT bei Krebs?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Bilder des Körperinneren liefert. Bei Krebsverdacht kann eine MRT-Untersuchung helfen, die genaue Lage und Ausdehnung des Tumors zu bestimmen. Besonders bei Weichteiltumoren und im Gehirn ist die MRT eine sehr effektive Diagnosemethode.

Eine Studie fand heraus, dass regelmäßige Kontrolluntersuchungen, insbesondere mit Bildgebungstechniken wie Ultraschall und MRT, nützlich sind, um Leberkrebs frühzeitig zu erkennen. Dies erhöht die Chancen auf heilende Behandlungen und verbessert die Überlebensrate der Patienten

Quellen

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• Shen, Z., Li, F., Qi, H., Bao, Y., Song, W., Huang, R., Shui, K., & Lu, Y. (2017). Using essential health check-up items and follow-ups for malignant tumor screening. 36, 1112-1115. DOI: 10.3760/CMA.J.ISSN.0254-9026.2017.10.013. Verfügbar unter: https://consensus.app/papers/using-health-checkup-items-followups-tumor-screening-shen/6a25c5d3f8105295abc29cc32dc67ef5/?utm_source=chatgpt
• Noda, I., Kitamoto, M., Nakahara, H., Hayashi, R., Okimoto, T., Monzen, Y., Yamada, H., Imagawa, M., Hiraga, N., Tanaka, J., & Chayama, K. (2009). Regular surveillance by imaging for early detection and better prognosis of hepatocellular carcinoma in patients infected with hepatitis C virus. Journal of Gastroenterology, 45, 105-112. DOI: 10.1007/s00535-009-0131-x. Verfügbar unter: https://consensus.app/papers/surveillance-imaging-detection-better-prognosis-noda/2408d324937e5c24b74e2bc5cd36ec1b/?utm_source=chatgpt
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• Centers for Disease Control and Prevention. Cancer Prevention and Screening. Verfügbar unter: https://www.cdc.gov/cancer/prevention/screening.html

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