Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom): Symptome und Komplikationen

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist auch als Pankreaskarzinom bekannt und entspricht einer schwerwiegenden Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Diese bösartige Neubildung geht oft mit einer ungünstigen Prognose für Betroffene einher, da das subtile und unspezifische Beschwerdebild meist erst zu einer späten Diagnose führt. Dieser Artikel bietet einen gezielten Überblick zu dem Krankheitsbild, wobei insbesondere auf die Symptome und Komplikationen eines Pankreaskarzinoms eingegangen wird.

Auf einen Blick

  • Das Pankreaskarzinom beschreibt eine bösartige Neubildung im Bereich der Bauchspeicheldrüse. Diese kommt durch eine Anhäufung genetischer Schäden in den Pankreaszellen und deren unkontrollierte Vermehrung zustande.
  • Das Auftreten der Erkrankung kann durch bestimmte Risikofaktoren wie anhaltende Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, familiäre Veranlagungen zu Pankreaskarzinomen und Lebensstilfaktoren (z.B. Nikotinkonsum) begünstigt werden.
  • Mögliche Beschwerden umfassen unter anderem einen unerklärlichen Gewichtsverlust, das Auftreten einer Gelbsucht, sowie anhaltende Bauchschmerzen, die möglicherweise bis in den Rücken ausstrahlen. Da spezifische Symptome fehlen, ist eine frühzeitige Erkennung kaum möglich.
  • Die Komplikationen können weitreichend sein und nehmen einen erheblichen Einfluss auf die Prognose und Lebensqualität der Betroffenen. Diese reichen von einer Mangelernährung über Blockaden von Gallenwegen oder Darmabschnitten bis hin zu dem Auftreten von Thrombosen und einer Aszites.

Was ist ein Pankreaskarzinom?

Das Pankreaskarzinom tritt zwar weltweit selten auf, allerdings zählt es zu den aggressivsten Krebsarten, die es gibt. Hierunter versteht man einen bösartigen, d.h. malignen Tumor (Karzinom), der aus den Zellen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) hervorgeht. Dabei kommt es zu einer Anhäufung genetischer Schäden im Bereich der Pankreaszellen, die unkontrolliert weiterwachsen und sich so in das umliegende Gewebe und auch weiter entfernte Organe (z.B. Leber) ausdehnen.

Wichtig zu wissen:

Mit einem Anteil von über 95% ist die häufigste Form eines Pankreaskarzinoms das sogenannte duktale Adenokarzinom. Dieses bezeichnet eine bösartige Neubildung, die aus der oberflächlichsten Schicht des Drüsengewebes (Epithel) im Bereich der Pankreasgänge hervorgeht. Seltener können auch neuroendokrine Tumoren (z.B. Insulinome) in der Bauchspeicheldrüse auftreten. Diese entstehen hingegen aus dem hormonproduzierenden Gewebe.

Welche Pankreasfunktionen werden durch das Karzinom eingeschränkt?

Die Bauchspeicheldrüse liegt tief hinter dem Magen im Oberbauch und übernimmt zwei lebenswichtige Funktionen. Hier werden nicht nur Verdauungsenzyme (Lipase, Amylasen, Proteasen) produziert, sondern auch Hormone für die Blutzuckerregulation (Insulin, Glukagon) hergestellt. Die Enzyme werden dabei über einen Verbindungsgang in Richtung Dünndarm befördert damit dort die Nahrung in ihre Einzelbestandteile gespalten werden kann. Währenddessen werden die Hormone der Bauchspeicheldrüse direkt in den Blutkreislauf freigegeben. Dies verdeutlicht, weshalb eine Entartung der Zellen im Bereich der Bauchspeicheldrüse ihren essenziellen Einfluss auf die Spaltung der Nahrungsbestandteile und die Blutzuckerregulation einschränkt.

Was kann ein Pankreaskarzinom hervorrufen?

Die Ursachen des Pankreaskarzinoms sind bislang nicht geklärt. Allerdings gibt es einige Faktoren, die das Risiko für das Auftreten eines Pankreaskarzinoms erhöhen. Dazu zählen:

  • ein höheres Lebensalter
  • Diabetes mellitus
  • chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • genetische Veranlagungen zu Pankreaskarzinomen (z.B. bei familiären Fällen von Pankreaskarzinomen oder bei Vorliegen eines Lynch-Syndroms)
  • Lebensstilfaktoren wie beispielsweise langjähriges Rauchen und Alkoholmissbrauch, sowie
  • Übergewicht bzw. Adipositas.
Wichtig zu wissen:

Das Pankreaskarzinom tritt vorrangig im höheren Lebensalter auf. Beide Geschlechter sind in etwa gleich häufig betroffen, allerdings erkranken Männer mit 72 Jahren durchschnittlich früher als Frauen mit 76 Jahren. In Deutschland trifft die Diagnose rund 18400 Menschen jährlich.

Welche Symptome treten bei einem Pankreaskarzinom auf?

Das Beschwerdebild ist durch das Fehlen spezifischer Symptome gekennzeichnet, wodurch die Früherkennung von Pankreaskarzinomen erheblich erschwert wird. Die Beschwerden können einschließen:

  • einen unerklärlichen Gewichtsverlust
  • anhaltende Oberbauchschmerzen, die möglicherweise gürtelförmig in den Rücken ausstrahlen
  • Gelbsucht (Ikterus), worunter man eine Gelbfärbung der Haut und der Skleren versteht (d.h. die Lederhaut im Bereich der Augen)
  • Appetitlosigkeit, Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Veränderungen des Stuhlgangs, wie z.B. Durchfälle und/oder eine Entfärbung des Stuhls
  • eine Dunkelfärbung des Urins
  • Juckreiz, sowie
  • körperliche Schwäche bzw. eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit.

Durch den Einfluss auf die Hormonproduktion innerhalb der Bauchspeicheldrüse kann ein Pankreaskarzinom zudem auch mit einem neu aufgetretenen Diabetes mellitus bzw. einem bereits bekannten Diabetes mellitus, der sich neuerdings schwerer einstellen lässt, einhergehen.

Wichtig zu wissen:

Für die Abklärung eines Verdachts auf ein Pankreaskarzinom müssen Betroffene zunächst gründlich befragt und körperlich untersucht werden. Eine erste Darstellung der Bauchspeicheldrüse erfolgt dann mithilfe von bildgebenden Verfahren (z.B. Ultraschall, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT)). Im Anschluss kann die Diagnose endgültig über die endoskopische Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) und ihre mikroskopische Analyse gestellt werden.

Welche Komplikationen entstehen bei Pankreaskarzinomen?

Pankreaskarzinome können sowohl in das umliegende Gewebe hineinwachsen, als auch in weiter entfernte Organe (z.B. die Leber) streuen, d.h. metastasieren. Mit dem Voranschreiten des Wachstums können gewisse Komplikationen auftreten:

  • eine Mangelernährung, die zum Beispiel durch anhaltende Schmerzen, eine eingeschränkte Spaltung und folglich Aufnahme der Nahrung durch den fehlenden Pankreassaft im Darm, sowie anhaltende Durchfälle und Übelkeit bzw. Erbrechen unterhalten wird
  • Blockaden der Gallenwege durch das Karzinom, die zum Beispiel durch die Einlage eines Stents behoben werden können
  • Darmverschlüsse (Ileus), die einer chirurgischen Notfallsituation entsprechen
  • Aszites, d.h. Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum, sowie
  • das Auftreten von Blutgerinnseln (Thrombosen).

Bei dem Auftreten von Komplikationen zielt die Behandlung insbesondere darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Wie sieht die Prognose bei Pankreaskarzinomen aus?

Die Prognose hängt maßgeblich von der Ausbreitung des Karzinoms zum Zeitpunkt der Diagnose ab. Situationsabhhängig stehen dann unterschiedliche Behandlungsoptionen, wie chirurgische Eingriffe, chemo-, strahlen- und/oder immuntherapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Da Pankreaskarzinome häufig erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt werden, ist die Prognose für Betroffene leider oft ungünstig.

Zusammenfassung

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die oft erst erkannt wird, wenn die Prognose für Betroffene bereits ungünstig aussieht. Die bösartige Neubildung kann mit unspezifischen Symptomen wie einem ungewollten Gewichtsverlust, einer Gelbsucht und anhaltenden Oberbauchschmerzen einhergehen. Mit dem weiteren Wachstum der entarteten Zellen können sowohl das umliegende Gewebe, als auch weiter entfernte Organe (z.B. die Leber) zerstört werden. Hierdurch treten Komplikationen auf, zu denen unter anderem eine Mangelernährung, Blockaden von Gallenwegen oder Darmabschnitten, aber auch die Ausbildung einer Aszites und einer oder mehrerer Thrombosen zählen. Die Prognose wird unter anderem über die Ausdehnung des Karzinoms zum Zeitpunkt der Diagnose bestimmt.

Quellen