Häufige Schilddrüsenprobleme und wie man sie erfolgreich behandelt
Schilddrüsenprobleme, die eine Vielzahl von Menschen betreffen, umfassen verschiedene Erkrankungen, die von einer Fehlfunktion dieses wichtigen Hormonorgans herrühren. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Typen dieser Erkrankungen, ihre Ursachen, Symptome und die aktuellen Diagnose- und Behandlungsmethoden.
- Häufige Schilddrüsenprobleme und wie man sie erfolgreich behandelt
- Grundlagen und Ursachen: Was sind Schilddrüsenprobleme genau?
- Funktion: Welche Hormone werden von der Schilddrüse produziert?
- Welche Arten von Schilddrüsenproblemen bzw. -erkrankungen gibt es?
- Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen: Wie oft werden Schilddrüsenprobleme diagnostiziert?
- Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen: Wie genau entstehen Schilddrüsenprobleme?
- Typische Symptome: Worauf sollten Sie achten?
- Erste Anzeichen: Was sind Frühwarnsignale?
- Früherkennung von Schilddrüsenproblemen: Wie erkennen Sie Frühwarnsignale?
- Risikofaktoren: Sind Sie gefährdet?
- Tipps zur Prävention: Wie kann man Schilddrüsenprobleme verhindern?
- Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen: Wie gehen Ärzte vor?
- Differenzialdiagnosen: Was könnte es noch sein?
- Behandlungsmethoden für Schilddrüsenprobleme: Wie werden Schilddrüsenerkrankungen therapiert?
- Komplikationen bei Schilddrüsentherapien: Was kann passieren?
- Welche Hausmittel können gegen Schilddrüsenprobleme helfen?
- Ein Ausblick: Welche Prognose und Folgen gibt es bei Schilddrüsenerkrankungen?
- Quellen
Auf einen Blick
- Definition: Schilddrüsenprobleme umfassen verschiedene Erkrankungen, die aus einer Fehlfunktion der Schilddrüse resultieren, einem kleinen Organ im vorderen Halsbereich.
- Arten von Erkrankungen: Zu den Hauptarten gehören Hypothyreose (Unterfunktion), Hyperthyreose (Überfunktion), Schilddrüsenentzündungen, Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenkrebs.
- Ursachen: Mögliche Ursachen sind genetische Faktoren, Autoimmunerkrankungen, Jodmangel, bestimmte Medikamente und Strahlungsexposition.
- Symptome: Symptome variieren je nach Art der Erkrankung und können Müdigkeit, Gewichtsveränderungen, Stimmungsschwankungen, Herzrhythmusstörungen und Hautveränderungen umfassen.
- Diagnose: Diagnosemethoden umfassen Bluttests, Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse und weitere bildgebende Verfahren.
- Therapie: Die Behandlung hängt von der spezifischen Erkrankung ab und kann Medikamente, Hormonersatztherapie, Operationen oder Radiojodtherapie einschließen.
- Komplikationen und Prognose: Die Prognose ist bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung gut, unbehandelte Schilddrüsenerkrankungen können jedoch zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.
Grundlagen und Ursachen: Was sind Schilddrüsenprobleme genau?
Die Schilddrüse (Glandula thyroidea), ein schmetterlingsförmiges Organ im vorderen Halsbereich, ist für die Produktion lebenswichtiger Hormone verantwortlich. Diese Hormone beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen, darunter den Stoffwechsel, die Herzfrequenz und die Körpertemperatur. Schilddrüsenprobleme entstehen, wenn die Hormonproduktion gestört ist, sei es durch Über- oder Unterfunktion. Diese Dysbalancen können weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, von Energiemangel bis hin zu schwerwiegenden metabolischen Störungen. Die Schilddrüse kann auch durch Knotenbildung, Entzündungen oder Krebs beeinträchtigt werden, was jeweils unterschiedliche Symptome und Behandlungsansätze erfordert.
Funktion: Welche Hormone werden von der Schilddrüse produziert?
Die Schilddrüse produziert hauptsächlich drei wichtige Hormone:
- Thyroxin (T4): Dies ist das Hauptprodukt der Schilddrüse und wird in größeren Mengen als die anderen Hormone produziert. T4 ist ein Vorläuferhormon, das in den Körperzellen in das aktive Hormon T3 umgewandelt wird.
- Trijodthyronin (T3): T3 ist das aktive Schilddrüsenhormon und wirkt stärker als T4. Es entsteht größtenteils durch die Umwandlung von T4 in den Körperzellen, ein kleinerer Teil wird direkt von der Schilddrüse produziert.
- Calcitonin: Dieses Hormon wird von den C-Zellen der Schilddrüse produziert und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Kalziumspiegels im Blut. Calcitonin hilft, den Kalziumspiegel zu senken, indem es die Kalziumfreisetzung aus den Knochen hemmt und die Kalziumausscheidung über die Nieren fördert.
Diese Hormone sind entscheidend für die Regulierung des Stoffwechsels, die Körpertemperatur, das Wachstum und die Entwicklung sowie für viele andere wichtige Körperfunktionen. Störungen in der Produktion dieser Hormone können zu verschiedenen Schilddrüsenerkrankungen führen.
Welche Arten von Schilddrüsenproblemen bzw. -erkrankungen gibt es?
Schilddrüsenerkrankungen lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Die häufigsten und wichtigesten sind im Folgenden genauer erläutert.
Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse)
Diese Erkrankung tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Sie führt zu einer Verlangsamung der Stoffwechselprozesse im Körper, was Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteintoleranz und Verstopfung verursachen kann. Personen mit einer Unterfunktion erfahren oft Probleme mit ihren Muskeln. Etwa ein Drittel erlebt eine Schwäche in den Muskeln, die näher am Körper liegen, bekannt als proximale Muskelschwäche. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie über Muskelkrämpfe, Schmerzen und eine gewisse Steifheit klagen. Eine Hypothyreose kann durch Autoimmunerkrankungen, Jodmangel oder nach einer Schilddrüsenoperation entstehen.
Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)
Bei dieser Störung produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, was den Stoffwechsel beschleunigt. Typische Symptome sind Gewichtsverlust, Nervosität, erhöhte Herzfrequenz, Schwitzen und Schlafprobleme. Auch Patienten mit einer Überfunktion zeigen klinisch oft eine proximale Muskelschwäche, berichten aber nur selten über Muskelprobleme. Häufige Ursachen sind Morbus Basedow und die Schilddrüsenautonomie.
Hashimoto-Thyreoiditis
Diese Autoimmunerkrankung ist in Gebieten mit guter Jodversorgung die am häufigsten vorkommende Art der Schilddrüsenentzündung und zugleich die Hauptursache für eine Hypothyreose. Man geht davon aus, dass eine durch das Immunsystem verursachte chronische Entzündung des Schilddrüsengewebes, die hauptsächlich durch Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) vermittelt wird, die Ursache ist. Die genauen Abläufe dieser Erkrankung sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. In den Anfangsstadien verläuft die Hashimoto-Thyreoiditis oft ohne spürbare Symptome und führt erst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn das Schilddrüsengewebe bereits stark beschädigt ist, zu einer Hypothyreose.
Morbus Basedow (Graves-Krankheit)
Diese Autoimmunerkrankung führt zu einer Überfunktion der Schilddrüse, indem bestimmte Antikörper (TRAK), die sich gegen den TSH-Rezeptor richten, eine stimulierende Wirkung auf die Produktion von Schilddrüsenhormonen haben. Typische Symptome sind neben der Hyperthyreose ein Kropf und in einigen Fällen eine Augenbeteiligung (endokrine Orbitopathie). Morbus Basedow ist die häufigste Ursache für Hyperthyreose.
Schilddrüsenknoten
Diese Knoten können einzeln oder in Mehrzahl auftreten und sind meist gutartig. Sie können jedoch in seltenen Fällen zu Schilddrüsenkrebs führen oder eine Hyperthyreose verursachen. Die meisten Schilddrüsenknoten verursachen keine Symptome und werden zufällig entdeckt.
Schilddrüsenkrebs
Obwohl Schilddrüsenkrebs relativ selten ist, kann er ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Die meisten Formen von Schilddrüsenkrebs sind behandelbar, insbesondere wenn sie früh erkannt werden. Symptome können Knoten im Halsbereich, Heiserkeit und Schluckbeschwerden sein.
Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)
Diese kann durch eine Autoimmunreaktion, Infektionen oder nach einer Schwangerschaft entstehen. Sie kann vorübergehend zu einer Hyperthyreose führen, gefolgt von einer Hypothyreose. Symptome können Schmerzen im Halsbereich und allgemeines Unwohlsein sein.
Struma (Kropf)
Struma bzw. Kropf bezeichnet jede Art von Vergrößerung der Schilddrüse, unabhängig von ihrer Ursache oder dem Hormonstatus der Schilddrüse. Der häufigste Grund für eine Struma ist ein Mangel an Jod, zum Beispiel durch den seltenen Verzehr von Fisch. Dies kann zu einer vermehrten Zellbildung in der Schilddrüse und damit zu einer Vergrößerung des Organs führen. Ein Kropf kann symptomlos sein oder zu Schluckbeschwerden und Atemproblemen führen. Die Behandlung hängt von der Ursache und der Größe des Kropfes ab.
Häufigkeit von Schilddrüsenerkrankungen: Wie oft werden Schilddrüsenprobleme diagnostiziert?
Schilddrüsenerkrankungen zählen zu den häufigsten hormonellen Störungen weltweit. Studien zeigen, dass ein signifikanter Anteil der Bevölkerung, insbesondere Frauen, im Laufe ihres Lebens von Schilddrüsenproblemen betroffen ist. Die Prävalenz variiert je nach geografischer Lage, Ernährungsgewohnheiten und Zugang zu medizinischer Versorgung. In einigen Regionen, in denen Jodmangel vorherrscht, sind Schilddrüsenerkrankungen besonders verbreitet. Die Früherkennung und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen sind entscheidend, da sie unbehandelt zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führen können.
In der 2011 veröffentlichten Studie „The epidemiology of thyroid disease“ wurden umfangreiche Bevölkerungsdaten aus den USA und Europa ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Jodmangel die Hauptursache für Schilddrüsenerkrankungen weltweit ist, was oft zu Kropfbildung und Unterfunktion der Schilddrüse führt. In Regionen, in denen genügend Jod vorhanden ist, sind Autoimmunerkrankungen die vorherrschende Ursache für Schilddrüsenprobleme. Die Studie weist zudem auf einen Anstieg der Fälle von gut differenziertem Schilddrüsenkrebs hin. Darüber hinaus wird deutlich, dass das in der Umwelt vorkommende Jod einen wesentlichen Einfluss auf die Verbreitung von gutartigen Schilddrüsenerkrankungen hat.
Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen: Wie genau entstehen Schilddrüsenprobleme?
Die Ursachen von Schilddrüsenerkrankungen sind vielfältig und oft komplex. Genetische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle, insbesondere bei Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse. Umweltfaktoren wie Jodmangel oder -überschuss, Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien und Strahlung können ebenfalls Schilddrüsenerkrankungen begünstigen. Hormonelle Veränderungen, etwa während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, können das Risiko für Schilddrüsenprobleme erhöhen. Auch bestimmte Medikamente und eine vorherige Strahlentherapie im Halsbereich können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.
Typische Symptome: Worauf sollten Sie achten?
Schilddrüsenerkrankungen manifestieren sich in verschiedenen Formen, wobei jede ihre spezifischen Symptome aufweist. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse, bekannt als Hyperthyreose, produziert die Schilddrüse zu viele Hormone. Dies führt zu Symptomen wie Gewichtsverlust, erhöhter Herzfrequenz, Nervosität, Zittern, übermäßigem Schwitzen und Schlafstörungen. Im Gegensatz dazu steht die Hypothyreose, eine Unterfunktion der Schilddrüse, bei der zu wenige Hormone produziert werden. Die Folgen sind Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, trockene Haut und Verlangsamung der Herzfrequenz.
Schilddrüsenknoten, die sowohl gutartig als auch bösartig sein können, verursachen häufig keine direkten Symptome und werden oft zufällig entdeckt. In einigen Fällen können sie jedoch zu einer sichtbaren Schwellung am Hals, Schluckbeschwerden oder Atemproblemen führen. Schilddrüsenkrebs ist in seinen frühen Stadien meist symptomlos, kann aber zu tastbaren Knoten im Halsbereich, Heiserkeit und Schluckbeschwerden führen.
Erste Anzeichen: Was sind Frühwarnsignale?
Die ersten Anzeichen von Schilddrüsenproblemen können subtil und leicht zu übersehen sein. Oft werden sie mit anderen Gesundheitsproblemen oder Lebensstilfaktoren verwechselt. Bei Hypothyreose können anfängliche Symptome wie Energiemangel oder leichte Gewichtszunahme als normaler Teil des Alterns oder als Folge von Stress missinterpretiert werden. Bei Hyperthyreose können Symptome wie Nervosität oder Gewichtsverlust fälschlicherweise auf diätetische Veränderungen oder psychischen Stress zurückgeführt werden. Daher ist es wichtig, auf subtile Veränderungen im Körper zu achten und bei Verdacht eine ärztliche Untersuchung zu suchen.
Früherkennung von Schilddrüsenproblemen: Wie erkennen Sie Frühwarnsignale?
Früherkennung von Schilddrüsenproblemen erfordert Aufmerksamkeit für die eigenen Körpersignale und regelmäßige medizinische Untersuchungen. Personen mit einem erhöhten Risiko, wie z.B. Frauen über 40 oder Personen mit einer Familiengeschichte von Schilddrüsenerkrankungen, sollten besonders wachsam sein. Regelmäßige Bluttests, die die Schilddrüsenhormonspiegel überprüfen, können helfen, Anomalien frühzeitig zu erkennen. Auch die Selbstbeobachtung von Symptomen wie unerklärliche Gewichtsveränderungen, Stimmungsschwankungen oder Veränderungen in Energielevel und Körpertemperatur kann Hinweise auf Schilddrüsenprobleme geben.
Risikofaktoren: Sind Sie gefährdet?
Zu den Risikofaktoren für Schilddrüsenprobleme gehören:
- genetische Veranlagung
- Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen)
- Alter (das Risiko steigt mit dem Alter)
- bestimmte Medikamente
- Strahlenexposition
- Ernährungsfaktoren wie Jodmangel
- Autoimmunerkrankungen, wie Typ-1-Diabetes oder rheumatoide Arthritis
Ein Verständnis dieser Risikofaktoren kann helfen, das Bewusstsein für die eigene Schilddrüsengesundheit zu schärfen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
Tipps zur Prävention: Wie kann man Schilddrüsenprobleme verhindern?
Obwohl nicht alle Schilddrüsenprobleme verhindert werden können, gibt es Maßnahmen zur Risikominimierung. Eine ausgewogene Ernährung, die ausreichend Jod enthält, ist wichtig, insbesondere in Regionen mit Jodmangel. Laut der WHO gehört auch Deutschland dazu. Vermeidung von übermäßigem Konsum von Sojaprodukten und bestimmten Kohlgemüsen kann ebenfalls hilfreich sein, da diese Nahrungsmittel die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können. Regelmäßige Gesundheitschecks und das Bewusstsein für die eigenen Risikofaktoren sind ebenfalls wichtige Präventionsmaßnahmen.
Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen: Wie gehen Ärzte vor?
Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen beginnt in der Regel mit einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, gefolgt von Bluttests zur Messung der Schilddrüsenhormonspiegel. Ein niedriger TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) kann auf Hyperthyreose hinweisen, während ein hoher TSH-Wert auf Hypothyreose hindeutet. Ultraschalluntersuchungen können verwendet werden, um die Struktur der Schilddrüse zu beurteilen und Knoten oder Vergrößerungen zu identifizieren. In einigen Fällen können auch weiterführende bildgebende Verfahren oder eine Feinnadelbiopsie erforderlich sein.
Differenzialdiagnosen: Was könnte es noch sein?
Differenzialdiagnosen bei Schilddrüsenproblemen umfassen andere hormonelle Störungen wie Nebenniereninsuffizienz oder Hypophysenerkrankungen. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können ähnliche Symptome wie Schilddrüsenerkrankungen aufweisen. Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen können ebenfalls ähnliche klinische Bilder zeigen. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um eine angemessene Behandlung sicherzustellen.
Behandlungsmethoden für Schilddrüsenprobleme: Wie werden Schilddrüsenerkrankungen therapiert?
Die Behandlung von Schilddrüsenproblemen hängt von der spezifischen Erkrankung ab. Bei Hypothyreose wird häufig eine Hormonersatztherapie mit Levothyroxin eingesetzt, um die fehlenden Hormone zu ersetzen. Hyperthyreose kann mit antithyreoidalen Medikamenten, Radiojodtherapie oder in einigen Fällen mit einer Schilddrüsenoperation behandelt werden. Bei Schilddrüsenknoten oder -krebs kann eine Operation notwendig sein, gefolgt von einer Hormonersatztherapie. Die Behandlung muss individuell angepasst und regelmäßig überwacht werden.
Komplikationen bei Schilddrüsentherapien: Was kann passieren?
Komplikationen einer Schilddrüsentherapie können je nach Behandlungsart variieren. Bei der Hormonersatztherapie können Über- oder Unterregulierung der Hormondosis zu Symptomen führen, die denen der ursprünglichen Schilddrüsenerkrankung ähneln. Chirurgische Eingriffe bergen Risiken wie Infektionen, Blutungen oder Schädigungen benachbarter Strukturen wie der Stimmbänder. Bei der Radiojodtherapie können vorübergehende oder dauerhafte Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Geschmacksveränderungen oder in seltenen Fällen eine Verschlechterung der Augensymptome bei Morbus Basedow auftreten.
Welche Hausmittel können gegen Schilddrüsenprobleme helfen?
Bestimmte Hausmittel und Ernährungsumstellungen können unterstützend bei Schilddrüsenproblemen wirken. Eine jodreiche Ernährung ist wichtig, insbesondere bei Hypothyreose. Lebensmittel wie Seefisch, Milchprodukte und jodiertes Salz können hilfreich sein. Auch Selen, das in Nüssen und Fisch vorkommt, kann die Schilddrüsenfunktion unterstützen, was vor allem bei der Hashimoto-Thyreoiditis empfohlen wird. Stressreduktion durch Yoga, Meditation oder leichte Übungen kann ebenfalls positive Effekte haben.
In einer Studie aus 2016 wurde die Wirkung von Nigella sativa (Schwarzkümmelöl) auf Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis untersucht. Die Teilnehmer, 40 an der Zahl, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Eine erhielt über 8 Wochen täglich Nigella sativa, die andere ein Placebo. Die Ergebnisse zeigten, dass die Personen, die Schwarzkümmel einnahmen, Gewicht verloren und eine Verbesserung in ihren Schilddrüsenwerten erlebten. So nahm die Serumkonzentrationen von TSH und Anti-TPO-Antikörpern ab und die T3-Konzentrationen erhöhte sich. Diese positiven Effekte traten in der Placebo-Gruppe nicht auf. Die Studie schlussfolgert, dass Nigella sativa eine wirksame Behandlung zur Verbesserung des Schilddrüsenstatus und der Körpermaße bei Hashimoto-Thyreoiditis-Patienten darstellen könnte.
Ein Ausblick: Welche Prognose und Folgen gibt es bei Schilddrüsenerkrankungen?
Die Prognose bei Schilddrüsenerkrankungen hängt stark von der Art der Erkrankung, der frühzeitigen Diagnose und einer effektiven Behandlung ab. Bei rechtzeitiger Behandlung können viele Schilddrüsenerkrankungen gut kontrolliert werden, was den Betroffenen ein normales Leben ermöglicht.
Hypothyreose, also Schilddrüsenunterfunktion, hat bei adäquater Hormonbehandlung eine gute Prognose, unbehandelt kann sie jedoch zu schweren Gesundheitsproblemen führen. Hyperthyreose, die Schilddrüsenüberfunktion, ist ebenfalls gut behandelbar, erfordert aber eine konsequente Therapie, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden. Schilddrüsenkrebs hat in frühen Stadien eine sehr gute Prognose, insbesondere bei jüngeren Patienten. Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow erfordern eine lebenslange Überwachung und Behandlung, um Symptome zu kontrollieren.
Quellen
- Vanderpump, M. P. J. (2011) The epidemiology of thyroid disease. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21893493/
- Farhangi, M. A. et al. (2016) The effects of Nigella sativa on thyroid function, serum Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) – 1, Nesfatin-1 and anthropometric features in patients with Hashimoto’s thyroiditis: a randomized controlled trial. Verfügbar unter: https://www.springermedizin.de/the-effects-of-nigella-sativa-on-thyroid-function-serum-vascular/11053760
- Irlbacher K. Schilddrüsenerkrankungen. In: Suttorp N, Möckel M, Siegmund B, Dietel M, Hrsg. Harrisons Innere Medizin. 20. Auflage. Berlin: ABW Wissenschaftsverlag; 2020.
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