Kehlkopfkrebs: Arten, Symptome, Diagnose und Behandlung

Kehlkopfkrebs, medizinisch als Larynxkarzinom bezeichnet, ist eine ernste Erkrankung, die ihren Ursprung im Kehlkopf hat. Dieser Krebs beeinträchtigt einen zentralen Teil unseres Atmungs- und Sprachsystems. Es gibt unterschiedliche Formen von Kehlkopfkrebs, wobei die Symptome je nach Position und Größe des Tumors variieren können. Eine rechtzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung sind für den Heilungserfolg und eine positive Prognose von entscheidender Bedeutung.

Auf einen Blick

  • Kehlkopfkrebs hat seinen Ursprung im Kehlkopf.
  • Es gibt verschiedene Formen von Kehlkopfkrebs.
  • Die Symptome variieren je nach Position des Tumors.
  • Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind für den Heilungserfolg entscheidend

Kehlkopfkrebs

Was ist der Kehlkopf?

Der Kehlkopf, medizinisch als Larynx bezeichnet, ist ein komplexes Organ im Halsbereich, das eine zentrale Rolle beim Atmen, Sprechen und Schlucken spielt. Er besteht aus mehreren Knorpelstrukturen, die durch Muskeln und Bänder miteinander verbunden sind. Innerhalb des Kehlkopfs befinden sich die Stimmbänder, die durch Vibrationen Töne erzeugen. Diese Töne werden dann im Mund- und Nasenraum moduliert, um unsere individuelle Stimme zu erzeugen.

Was ist Kehlkopfkrebs?

Kehlkopfkrebs ist eine bösartige Erkrankung, die ihren Ursprung in den Zellen des Kehlkopfs hat. Dieser Krebs kann sich, wenn er nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird, auf andere Teile des Körpers ausbreiten, insbesondere auf die Lymphknoten und von dort aus weiter in andere Organe. Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jeder Tumor im Kehlkopf automatisch bösartig ist. Es gibt auch gutartige Tumoren oder Veränderungen, die jedoch nicht als Krebs bezeichnet werden.

Welche Arten von Kehlkopfkrebs gibt es?

Kehlkopfkrebs kann in verschiedenen Bereichen des Kehlkopfs auftreten, was zu unterschiedlichen Typen führt:

  1. Glottischer Krebs: Dieser Krebs beginnt in den Stimmbändern selbst. Da Veränderungen der Stimme oft früh auftreten, wird dieser Krebs meist frühzeitig erkannt
  2. Supraglottischer Krebs: Dieser Krebs beginnt oberhalb der Stimmbänder. Er kann sich auf die Epiglottis, die Taschenfalten und andere nahegelegene Strukturen ausbreiten
  3. Subglottischer Krebs: Dies ist der seltenste Typ und beginnt unterhalb der Stimmbänder, näher an der Luftröhr

Was ist der Krankheitsverlauf von Kehlkopfkrebs?

Kehlkopfkrebs kann unterschiedlich schnell wachsen. Einige Tumoren entwickeln sich langsam über Jahre, während andere aggressiver sind und sich rasch ausbreiten. Ohne Behandlung kann der Krebs in benachbarte Gewebe und Organe eindringen und Metastasen in entfernten Körperteilen bilden, insbesondere in den Lymphknoten. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, bei ersten Anzeichen sofort einen Arzt aufzusuchen.

Kehlkopfkrebs

Wie oft wird Kehlkopfkrebs diagnostiziert?

Kehlkopfkrebs gehört zu den häufigeren Krebsarten im Bereich von Kopf und Hals. Weltweit werden jährlich zahlreiche Fälle diagnostiziert. Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen. Das Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, wobei die meisten Diagnosen bei Personen über 60 Jahren gestellt werden.

Wie entsteht Kehlkopfkrebs?

Obwohl die genaue Ursache von Kehlkopfkrebs nicht immer klar ist, gibt es bestimmte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen. Dazu gehören langjähriger Tabakkonsum (sowohl Rauchen als auch Kauen), übermäßiger Alkoholkonsum, eine Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien oder Stäuben und in einigen Fällen eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV). Es ist wichtig zu betonen, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer dieser Risikofaktoren nicht bedeutet, dass man definitiv an Kehlkopfkrebs erkranken wird, sie erhöhen jedoch das Risiko.

In einer Studie wurde die seltene Präsenz von Kehlkopfkrebs bei Kindern und Jugendlichen über zwei Jahrzehnte hinweg untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der embryonale Typ des Rhabdomyosarkoms die häufigste bösartige Neubildung ist. Trotz fehlender üblicher Risikofaktoren wie Strahlentherapie, Rauchen oder Exposition gegenüber chemischen Karzinogenen bei diesen Patienten, kam man zu dem Schluss, dass Kehlkopfkrebs bei diesen ungewöhnlichen Patienten wahrscheinlich das Endresultat einer Wechselwirkung von immunologischen und genetischen Faktoren ist.

Welche Symptome treten bei Kehlkopfkrebs auf?

Die Symptome von Kehlkopfkrebs können je nach Lage und Größe des Tumors variieren. Häufige Anzeichen sind anhaltende Heiserkeit, Atembeschwerden, Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Schlucken, ein spürbarer Knoten oder Schwellung im Hals und Ohrschmerzen. In einigen Fällen kann es auch zu unerklärlichem Gewichtsverlust und anhaltendem Husten kommen, insbesondere wenn Blut ausgehustet wird.

Wann treten die ersten Anzeichen auf?

Die ersten Anzeichen von Kehlkopfkrebs können schon in einem frühen Stadium der Erkrankung auftreten, insbesondere wenn der Tumor die Stimmbänder betrifft. Eine anhaltende Heiserkeit, die länger als zwei Wochen andauert, sollte immer von einem Arzt untersucht werden. Andere Symptome können subtiler sein und werden oft fälschlicherweise anderen, weniger schwerwiegenden Erkrankungen zugeschrieben.

Wohin streut Kehlkopfkrebs zuerst?

Kehlkopfkrebs neigt dazu, sich zuerst auf die Lymphknoten im Halsbereich auszubreiten. Von dort aus können die Krebszellen in den Blutkreislauf gelangen und sich in entfernte Organe wie Lunge, Leber oder Knochen ausbreiten.

Kehlkopfkrebs

Wie kann man Kehlkopfkrebs früh erkennen?

Eine frühzeitige Erkennung von Kehlkopfkrebs ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind besonders wichtig für Personen mit hohem Risiko. Bei Verdacht auf Kehlkopfkrebs kann eine Laryngoskopie durchgeführt werden, bei der ein dünner Schlauch mit einer Kamera in den Kehlkopf eingeführt wird, um nach Anomalien zu suchen.

Was sind Risikofaktoren gibt es?

Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs. Dazu gehören langjähriger Tabakkonsum, übermäßiger Alkoholkonsum, Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien, eine Vorgeschichte von Kopf- und Halskrebs in der Familie und eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV).

Wie wird Kehlkopfkrebs diagnostiziert?

Die Diagnose von Kehlkopfkrebs beginnt in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung, bei der der Arzt den Hals auf Schwellungen oder Knoten abtastet. Eine Laryngoskopie kann durchgeführt werden, um den Kehlkopf direkt zu betrachten. Wenn ein verdächtiger Bereich gefunden wird, kann eine Biopsie durchgeführt werden, bei der eine Gewebeprobe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht wird. Bildgebende Verfahren wie CT, MRT (MRT Kopf) oder PET können ebenfalls eingesetzt werden, um die Größe und Ausbreitung des Tumors zu bestimmen.

Welche Differenzialdiagnosen gibt es?

Es gibt viele Erkrankungen, die Symptome verursachen können, die denen von Kehlkopfkrebs ähneln. Dazu gehören Laryngitis (eine Entzündung des Kehlkopfs), Stimmbandzysten, Polypen oder gutartige Tumoren. Es ist wichtig, diese Bedingungen auszuschließen, bevor eine definitive Diagnose von Kehlkopfkrebs gestellt wird.

Wie wird Kehlkopfkrebs therapiert?

Die Behandlung von Kehlkopfkrebs hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Stadiums und Typs des Krebses, der Größe und Lage des Tumors und des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten. Zu den Behandlungsoptionen gehören Chirurgie (um den Tumor zu entfernen), Strahlentherapie (um Krebszellen abzutöten oder ihre Ausbreitung zu verhindern) und Chemotherapie (um Krebszellen im gesamten Körper abzutöten). In vielen Fällen wird eine Kombination dieser Behandlungen empfohlen.

In einer Studie zu einem seltenen Tumor, dem Lymphoepithelkarzinom des Kehlkopfs, wurde festgestellt, dass dieser Tumor eine hohe Strahlensensibilität aufweist. Dies ermöglichte eine konservative Erstbehandlung, die bei einem Patienten mit einem durch das Epstein-Barr-Virus assoziierten Lymphoepithelkarzinom des Kehlkopfs erfolgreich war.

Was sind Komplikationen einer Kehlkopfkrebs-Therapie?

Die Behandlung von Kehlkopfkrebs kann zu einer Reihe von Komplikationen führen. Dazu gehören Sprachprobleme (insbesondere wenn ein Teil oder der gesamte Kehlkopf entfernt werden muss), Atemprobleme, Schmerzen, Schluckbeschwerden, Infektionen und Nebenwirkungen von Medikamenten oder Strahlentherapie. Es ist wichtig, eng mit dem Behandlungsteam zusammenzuarbeiten, um diese Komplikationen zu minimieren und zu behandeln.

Welche Hausmittel können helfen?

Während es keine spezifischen Hausmittel gibt, die Kehlkopfkrebs heilen können, gibt es Maßnahmen, die helfen können, das Risiko zu verringern und die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Dazu gehören das Aufhören mit Rauchen, die Reduzierung des Alkoholkonsums, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Welche Prognose und Folgen gibt es?

Die Prognose für Kehlkopfkrebs variiert je nach Stadium der Erkrankung, dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten und anderen Faktoren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können die Überlebenschancen erheblich verbessern. Es kann jedoch zu langfristigen Folgen kommen, insbesondere wenn ein Teil oder der gesamte Kehlkopf entfernt werden muss. Dazu gehören Sprach- und Atemprobleme sowie Schwierigkeiten beim Schlucken.

Quellen

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